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Aus der Einführung:

   Die Arbeitsdienstbewegung nimmt ihren Ausgangspunkt in Deutschland in den unmittelbaren Nachkriesgjahren 1919/20. Danach versuchte man mit den sogenannten Notstandsarbeiten während der Weimarer Republik, die schweren Reparationszahlungen sowie die instablie ökonomische Situation in den Griff zu bekommen. Auch wer in der Geschichte der Neuzeit, sprich, der letztenm 100 Jahre, nicht so gut Bescheid weiß, der kann
sich zumindest doch vielleicht daran erinnern, daß nach Ende ders Ersten Weltkrieges (1914 - 1918) im Jahre 1923 eine riesengroße Inflation
herrschte. Zu jener Zeit haben viele unserer Großeltern eine Menge Geld verloren.


   Nach diesem traurigen Kriegsende 1918 - Schlagwort: "mit gemeinsamer  Arbeit zum Wiederaufbau Deutschalnds" - und dem Inflationsjahr 1923 ging es wirtschaftlich zwar langsam wieder etwas bergauf - die Prognosen der "Wirtschaftsweisen", so würden wir heute sagen, sprachen von
aufsteigenden Tendenzen -, aber dann folgte 1929 der berüchtigte New Yorker Börsen-Crash, und wieder verloren viele Menschen ungeheuer viel
Geld.


   Das führte dazu, daß Ende der zwanziger Jahre und Anfang der dreißiger Jahre sehr viele Menschen arbeistlos waren und kein Geld verdienen konnten. Die zerstrittene Reichsregierung in Berlin, die sogenannte Weimarer Regierung, hatte es damals nicht verstanden, von dem Drei-Klassen-Wahlrecht umzuschalten auf ein bürgernahes Verhalten. Zwar gab es die sogenannten Sozialistengesetze von Bismarck seit 1870, aber der einfache Arbeiter war in jenen Jahren ein "armes Schwein". In den Städten gab es Schlafstuben, in deren Betten die todmüden Arbeiter in
drei Schichten hintereinander schliefen! 
   Die Regierung und deren Abgeordnete sahen endlich eine Möglichkeit, aus dieser Misere herauszukommen, in dem sie "Notstandsgesetze"
erließen. Das waren in Wirklichkeit - in heutigem Sinne - "Arbeitsbeschaffungsprogramme". Hier in Ostfriesland hatte man sich die Möglichkeit der wasserwirtschaftlichen Hilfsmaßnahmen ausersehen, also Deicharbeiten, Gräben ziehen usw.    Das Auricher Wasserwirtschaftsamt hatte Pläne und Vorschläge ausgearbeitet, wie und wo solche Arbeitslosen eingesetzt werden konnten. Im StA Aurich liegen in mehreren Aktenkonvoluten Hinweise auf diese Anfänge solcher Notstandsarbeiten.


   In Rep. 32, Nr.1986 zum Beispiel liegt ein Schreiben des Vorsitzenden des Kreisausschusses Leer an das Landesarbeitsamt Hannover vom 22.
August 1930 (Kopie an den Regierungspräsidenten in Aurich). Darin heißt es u.a. als Begründung für die Bewilligung von Förderungsgeldern nach §
139 AvAvG, daß der volswirtschaftliche Wert dieser Notstandsarbeiten im Kreis Leer u.a. als Ziel habe, die Verbindung des südlichen und des
nördlichen Teils des Landkreises durch eine feste Brücke herzustellen, die den Durchgangsverkehr von Rheine nach den Nordseeinseln und
Oldenburg zu ermöglichen. "Die zur Zeit bestehenden zwei Fährbetriebe <Fähre Esklum (Wagenfähre) - Tjackleger [Hotel Lange] (Bootsfähre) und
Fähre Leerort (Motorfähre Ems)> kleineren Umfanges wirken bei den gegenwärtigen Verkehrsverhältnissen (Auto) sehr störend; es ist
unmöglich, sie für die weitere Zukunft noch beizubehalten."

 

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